1996 - 2011

Erfolgskurs: Firmenübernahme, Börsengang, Weltmeistertitel

1996 Die Monster-Modellserie erreicht eine unglaubliche Popularität und wird durch die Monster 750 erweitert. Trotz der hohen Nachfrage nach Ducatis schlittert die Cagiva-Gruppe in eine Finanzkrise. Die Zulieferung der Teile gerät durch die angespannte Finanzsituation ins Stocken und nur ein Bruchteil der geplanten Jahresproduktion kann produziert werden. Hohe Nachfrage und Qualität, modernste Technologie und einmaliges Design wecken sofort das Interesse von Investoren und so werden zu Jahresende 51% der Ducati-Anteile an die amerikanische Finanzgruppe TPC (Texas Pacific Group) verkauft. Dreizehn Jahre nach dem Zusammenschluß von Ducati und Cagiva wird die Trennung eingeleitet. Troy Corser – der Fahrer im österreichischen Promotor Team von Alfred Inzinger – stiehlt dem US-Star John Kocinski die Show und gewinnt die Superbike-WM mit seiner Ducati 916 Racing. Ein Riesenerfolg für das private Promotor-Team und Ducati. In der österreichischen Meisterschaft ist die Überlegenheit durch die Kombination Andy Meklau, BLM und Ducati erdrückend. Meklau gewinnt 10 von 11 Meisterschaftsläufen und zwei Läufe zur Pro-Superbike-Klasse.

 

1997 Die Kombination von amerikanischem Kapital und Controlling mit italienischer Kreativität und Design funktioniert. Zu Jahresbeginn läuft die Produktion auf Hochtouren und die Ducatis verlassen pünktlich die Produktionsstätte. Auf einer vierten völlig neuen Montage-Linie beginnt im Mai die Produktion der neuen Ducati 944 ST2. Dieser Sporttourer, ausgestattet mit einem 944ccm-Zweiventil-Einspritzmotor, glänzt durch geringes Gewicht, hervorragende Sitzposition und einer für Touring u. Sport einstellbaren Auspuffanlage. Der drehmomentstarke Motor und die erstmals bei Ducati verwendeten, vollkommen in die Fahrzeuglinie integrierten und zentral schließenden, Koffer erwecken bei den Ducati Touren-Sport Fans großes Interesse. Carl Fogarty wirft bei den letzten Läufen zur Superbike-Weltmeisterschaft trotz knappen Vorsprungs die Nerven weg, stürzt mehrmals und verliert den Titel an den mittlerweile zu Honda gewechselten John Kocinski.

 

1998 Die neue 900 Supersport tritt die Nachfolge der seit 1991 nahezu unverändert gebauten SS-Serie an. Für das Design der neuen 900 SS zeichnet Pierre Terblanche verantwortlich, der schon die Supermono entworfen hat. Die 900 SS vereint innovatives Styling mit geringen Abmessungen und einer verbesserten Aerodynamik. Technisch wurde das Motorrad komplett überarbeitet. Eine völlig neue Benzineinspritzung, spezielle Scheinwerfer und ein komplett überarbeitetes Fahrgestell sind nur einige Details. Mit einer völlig eigenständigen Linienführung und einer starken Persönlichkeit bringen zwei Neuerscheinungen der Monster-Reihe die Naked-Bike-Philosophie auf den Punkt - jede auf ihre Art. Die Monster 600 "Dark" ist eine gestrippte, kostengünstige Version des Monster 600, die dem Kunden die Möglichkeit gibt, das Motorrad nach eigenem Geschmack mit Zubehörteilen individuell zu bestücken. Tank, Kotflügel und Felgen sind mattschwarz lackiert, daher der Name Dark. Die sportliche Monster 900 S verfügt über einen leistungsfähigeren Motor mit größeren Ventildurchmessern. Cockpitverkleidung und verschiedene Kohlefaserteile geben der Maschine ein aggressives Erscheinungsbild. Weitere besondere Ausstattungsmerkmale sind die Supersport-Reifen, Grauguss-Bremsscheiben und die Bremsmomentabstützung der Hinterradbremse. Wenn auch mit etwas weniger Hubraum, vertritt die 750er Monster doch die gleiche Philosophie wie ihre 900er-Schwestern und ist jetzt auch mit den Doppelscheibenbremsen ausgestattet.

 

1999 Die Modellreihe 748/916 wird in einigen Details verändert und verbessert. Ein neues Modell ist die Ducati 748 R, die fertige Rennversion für die Supersport-Klasse. Basierend auf der 748 SPS wurde sie mit einer Reihe von besonderen Details für höchste Rennansprüche ausgestattet. In der 748 R – das R steht für Racing – werden Getriebe und Kupplung der 916 Racing verwendet. Außerdem verfügt sie über härtere Kupplungsfedern, eine Anzahl von gewichtsparenden Kohlefaserteilen wie Schalldämpfer, Ansaugtrichter, Verkleidungen und vielen anderen Racing-Teilen. Die Fusion von Ducati und Gio.Ca.Moto ist eine weitere wesentliche Veränderung. Gio.Ca.Moto, ein Betrieb mit jahrzehntelanger Erfahrung am Ducati Zubehör- und Tuning-Bereich, aber auch im Rennsport, wird in Zukunft den Vertrieb von Original Ducati Tuning- und Zubehörteilen unter der Bezeichnung Ducati Performance übernehmen. Die Ersatzteilversorgung für Ducati "Oldies" zählt ebenfalls zu den Aufgaben-Gebieten von Ducati Performance. SPORT Die neue Kraft macht sich auch beim Motorsport bemerkbar. Ducati wird sich in diesem Jahr mit zwei Werksteams der Konkurenz stellen. Der zweifache Weltmeister Carl Fogarty wird unter der Leitung von Davide Tardozzi im neuen Ducati Performance Team von Daniele Casolari in der Superbike-WM antreten. Paolo Casoli hat mit diesem Team 1997 die Supersport-EM mit einer Ducati 748 gewonnen und wird mit einer Ducati 748 Racing die neue Supersport-Weltmeisterschaft 98 bestreiten. Das ADVF Team von Virginio Ferrari wird mit dem 96er-Weltmeister Troy Corser und mit dem italienischen Haudegen Pierfrancesco Chili den Kampf in der SBK-WM aufnehmen. Die AMA SBK (American Superbike Championship) wird von Mike Hale und Tom Kipp im Fast by Ferracci Ducati Team sowie Anthony Gobert und Thomas Stevens im Vance & Hines Ducati Team bestritten. Weitere werkunterstützte Teams in der Supersport-WM sind das Team Endoug (Fahrer: Ives Briguet / Cristiano Migliorati) und das Team Ghelfi (Fahrer: Roberto Teneggi). Es kommen harte Zeiten für die Konkurrenz ...

 

2000 Erneut eine Pionierleistung im Milleniumjahr: Die Hommage an den einmaligen Rennfahrer Mike Hailwood zelebriert Ducati mit dem Modell MH 900. Das edle Motorrad verkauft Ducati ausschliesslich über das Internet – innert wenigen Stunden sind die 2000 Exemplare verkauft. In der Rennsport-Szene verabschiedet sich Carl Fogarty nach einem Sturz als erfolgreichster Superbiker mit vier Weltmeisterschaftstiteln. Sein Nachfolger Troy Bayliss gewinnt 2001 gleich auf Anhieb einen weitere Weltmeisterschaft.

 

2002 Am WDW fällt der Startschuß für eine neue Ära. Beim World Ducati Weekend (WDW) in Misano wird auf der Bühne die Teilnahme in der MotoGP Klasse bekannt gegeben. Zehntausende Ducatisti vor der Bühne machen den Moment als die Desmosedici aus dem Rauch aufstieg unvergesslich.

 

2003 Die Sensation: Ducati kehrt in die MotoGP Klasse zurück und Loris Capirossi fährt beim Auftaktrennen in Suzuka schnurstracks aufs Podium. Am 15. Juni holt er in Barcelona den ersten Sieg für Ducati. Neu im Programm ist die Multistrada, ein völlig neues Konzept – eine gekonnte Mischung aus Komfort und Sport mit echter Ducati-DNA. Die Ducati 999 soll die Nachfolge der 916 antreten. Einmal alles anders sagt der neue Stolz in Bologna: Zweiarmschwinge statt Einarmschwinge, Scheinwerfer statt vertikal horizontal angeordnet, zerklüftet statt aufgeräumt. Der Schuß geht  nach hinten los. Die 999 wird zum erfolgreichsten Sportmotorrad wenn es um Rennsiege geht, aber im Verkauf kann sie keine Gewinne einfahren. Das Design wird von den Ducatisti abgelehnt und so wird sie schon bald Geschichte sein.

 

2004 In Misano enthüllt Federico Minoli, Präsident und CEO von Ducati vor der Rekordmenge von über 35’000 Ducatisti das Projekt Desmosedici RR. Die einzige MotoGP Replika der Welt ist in einer limitierten Serie von 1500 Exemplaren käuflich. James Toseland wird mit seiner 999 F04 Superbike Weltmeister und auch die Trophäe der Konstrukteurswertung geht nach Bologna.

 

2006 Es ist das Jahr des Troy Bayliss. Nach drei Jahren MotoGP, zuletzt im Camel Honda Team, kehrt Troy Bayliss in die Superbike-WM und zu Ducati Corse zurück und krönt sein Coemback mit dem Gewinn seines zweiten WM-Titels. Dies ist für Ducati der zwölfte Fahrer-Weltmeistertitel und der vierzehnte Konsturkteurs-Weltmeistertitel  in der Superbike Klasse. Mehr als 250 Siege stehen zu Buche und Ducati ist damit die erfolgreichste Marke aller Zeiten. Geschichte schreibt Troy jedoch mit seinem legendären MotoGP Rennsieg in Valencia. Als Gastfahrer beim MotoGP Finale ersetzt er den verletzten Sete Gibernau.  Der 37-jährige Australier ist während des ganzen Wochenendes in Top Form und krönt die Saison mit einem Start-Ziel Sieg vor seinem Teamkollege Loris Capirossi. Damit ist der Beweis erbracht das Superbiker keinesfalls die zweite Wahl sind. Ducati belegt nach drei Rennsiegen und fünf Podestplätzen von Loris Capirossi am Ende Platz drei in der MotoGP WM. Mit der 1098 wird nach nur drei Jahren die Ära 999 beendet. Die ersten 1098 rollen am 13. November vom Band und können sofort an die Erfolge der 916er seinerzeit anschließen. Mit der SportClassic Modellreihe verwirklicht Ducati einen Traum. Die 70er Jahre sind wieder auferstanden, allerdings mit neuester Technik.

 

2007 Ein aussergewöhnliches Jahr. Casey Stoner mit der Ducati Desmosedici GP07 gewinnt die MotoGP Weltmeisterschaft. Erstmals seit 33 Jahren kann sich ein europäischer Hersteller gegen die Übermacht aus Japan durchsetzen und es bleibt die begehrte Trophäe in Europa. Mit der Hypermotard 1100 erblickt eine neue Modellfamilie das Licht der Welt. Eine Mischung aus Sportmotorrad und Supermoto Bike Garantiert Spaß in den Bergen.

 

2008 Troy Balyiss beendet seine Kariere mit seinem dritten Superbike Weltmeistertitel. Die Ducati 1098 F08 und der sympatische Australier waren ein unschlagbares Team und bei seinem Abschied im November stehen hunderten Erwachsenen Tränen in den Augen. Der Streetfighter, wie schon der Name sagt ein Fighter auf Basis der 1098 wird vorgestellt.

 

2009 Die Superbike Weltmeisterschaft entscheidet sich beim letzten Rennen in Portimao. Noriyuki Haga wusste was auf dem Spiel stand. Ein Doppelsieg von Ben Spies galt es zu verhindern. Während Ben Spies beim Saisonfinale in Portimao einen souveränen Sieg im ersten Lauf einfuhr, schmiss Noriyuki Haga seinen zehn Punkte-Vorsprung weg. Der Laufsieg im zweiten Rennen reichte nicht mehr für den Weltmeistertitel. Mit nur sechs Punkten Rückstand wird Haga Vizeweltmeister. Durch das ebenfalls konstant guten Ergebnisse von Michel Fabrizio gewinnt Ducati jedoch den Konstrukteurs-Weltmeistertitel. Die Monster 696 kommt auf den Markt und setzt die mittlerweile seit mehr als 15 Jahren anhaltende Erfolgsgeschichte der Monster Modellreihe fort. Technisch ist eine Revolution, optisch ist die 696 aber unverkennbar ein echtes Monster.

 

2010 Die neue Multistrada 1200 tritt die Ablöse der Multistrada 1000/1100 an. Das Motorrad verbindet zu seinem Vorgänger lediglich der Name. Das mit dem Bärenstarken Testastretta Motor bestückte Sport- und Reisemotorrad wurde komplett neu konstruiert und es erobert auf Anhieb die Herzen der Motorradfahrer auf der ganzen Welt.

 

2011 Im November 2010 wurde auf der EICMA in Mailand die Diavel 1200 enthüllt. Der Name bedeutet Teufel im Bologneser Dialekt. Ein Traum vieler Ducatisti und unzähliger Motorsport Fans aus aller Welt wird wahr. Valentino Rossi wechselt von Yamaha zu Ducati.